17. Juni 1953

17. Juni 1953

Aufständische am 17. Juni 1953 in Berlin; Foto: Archiv BStU

17. Juni 1953

Panzer im Stadtzentrum Leipzig; Foto: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

17. Juni 1953

Flugblatt der Staatssicherheit unmittelbar nach dem gescheiterten Volksaufstand; Foto: Archiv BStU

1953

Die Bevölkerung erhebt sich

Im März 1953 stirbt der sowjetische Diktator Josef W. Stalin.
Nur wenige Monate später erhebt sich die Bevölkerung von Ost-Berlin und der DDR gegen ein sozialistisches Regime, das 1945 von Moskau eingesetzt wurde und sich seitdem mit Waffengewalt an der Macht hält. Das soll sich ändern - und vieles andere mehr im Land. Werktätige legen massenhaft ihre Arbeit nieder und gehen auf die Straße - zuerst in Berlin und kurz darauf im ganzen Land. „Komm, Kollege, reih' Dich ein - wir wollen freie Menschen sein!” heißt die Parole, die Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden mitreißt. Gefordert werden freie Wahlen...

Und wieder rollen Panzer

... Doch zwischen Hochgefühl und tiefem Entsetzen liegen nur wenige Stunden. Die SED-Spitze flieht ins Hauptquartier der sowjetischen Besatzungsmacht nach Berlin-Karlshorst. Von nun an übernehmen die sowjetischen Besatzungstruppen die exekutive Gewalt: In 167 von 217 Stadt- und Landkreisen der DDR wird der Ausnahmezustand verhängt. Panzer rollen durch die Straßen Berlins und anderer Städte, der Volksaufstand wird blutig niedergeschlagen.

Die SED-Propaganda macht aus diesem leidenschaftlichen demokratischen Aufbruch einen „faschistischen Putsch”. Und wochenlang wartet die gleichgeschaltete Presse mit schmeichelhaften Fotos sowjetischer Volksverbundenheit auf.

Hintergrundfoto: Archiv BStU