Die frühe DDR

Die frühe DDR

Huldigungsplakat der SED anlässlich des XIX. Parteitages der KPdSU 1952; Foto: Landesarchiv Berlin

Die frühe DDR

Demonstration während der Weltfestspiele 1951 im Bezirk Friedrichshain in Ost-Berlin; Foto: Bundesarchiv

1949 - 1953

Aufbau des Sozialismus

Während die drei Westmächte die Gründung der Bundesrepublik Deutschland zum 23. Mai 1949 betreiben, entsteht unter sowjetischer Regie in Ostdeutschland am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik, in der die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands unter Walter Ulbricht ihren Führungsanspruch mit allen Mitteln durchsetzt. Theoretisch gilt die DDR als souveränes Land. Doch wird sie von der Sowjetunion nach wie vor als besetztes Territorium betrachtet, ausschließlich sie bestimmt den Kurs im Osten Deutschlands.

Die Staatssicherheit, als nunmehr installierte Geheimpolizei, agiert unter direkter Anleitung und Aufsicht sowjetischer „Berater”. Für beide ist die DDR das Bollwerk gegen die Alliierten in Westeuropa, gegen westliche Demokratien. Und so gehen sowohl das MfS als auch der sowjetische Geheimdienst MGB/KGB rigoros gegen Kritiker an ihrem Unterdrückungssystem vor.

In allen Bereichen gibt es Verhaftungen, verschwinden erneut Menschen. In fast allen Familien, durch Städte und Dörfer verbreitet sich die Nachricht, Leute seien abgeholt worden und bisher nicht zurück gekommen. ,Sie befänden sich in konzentrationsähnlichen Lagern oder seien nach Russland verschleppt worden', flüstert es sich durchs Land. Unter sowjetischer Aufsicht herrschen auch polizeiliche und juristische Willkür.

1950

Im Februar wird das Gesetz über die Bildung des Ministeriums für Staatssicherheit beschlossen.

Eine Flut von Verordnungen wird erlassen, um für alle Altersstufen eine politisch zuverlässige Lehrerschaft zu rekrutieren.

1951

Im Januar startet nach dem sowjetischen 5 - Jahres - Rhythmus der Planwirtschaft auch in der DDR der Erste Fünfjahresplan.

1952

II. Parteikonferenz der SED, auf welcher der planmäßige Aufbau des Sozialismus beschlossen wird.

1953

Nach sowjetischem Modell beginnt die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft. Wenn sie 1960 abgeschlossen sein wird, haben 200 Bauern Selbstmord begangen, sind 15 500 nach Westdeutschland geflohen, hat die DDR 8.000 Schauprozesse erlebt.

Hintergrundfoto: Fotothek / Stadtgeschichtliches Museum Leipzig